Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge

Seitenleiste

die_leiden_des_jungen_werther

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


Die Leiden des jungen Werther

Die Unterrichtseinheit behandelt den ersten großen deutschen Roman, den Johann Wolfgang von Goethe im Jahr 1774 als Briefroman verfasste.
Der Roman wird in einer inhaltlich und sprachlich vereinfachten "...einfach klassisch"-Ausgabe des Cornelsen Verlags behandelt.


Einstieg

Cluster: Die wichtigsten Fakten über den Werther

  • Erster großer deutscher Brief-Roman, der auch international erfolgreich wurde.
  • Verfasst von dem großen deutschen Dichter - Johann Wolfgang von Goethe
  • Goethe veröffentlichte den Roman unter einem falschen Namen (=Pseudonym)
  • Literaturepoche: Sturm und Drang (18. Jahrhundert)
  • 15 Jahre vor der Französischen Revolution
  • Der Roman transportiert Gedanken, die als revolutionär/aufrührerisch galten. Das erzeugte Angst bei der Obrigkeit.
  • Kontroverses Thema für die damalige Zeit: Selbstmord

Eingangssituation

4. bis 26. Mai 1771 (5 Briefe/Kap.1-3/S.9-15):

  • Werther schreibt an seinen Freund Wilhelm Briefe.
  • Er ist auf‘s Land … geflüchtet?!
  • Er genießt den Frühling und die Gegend (=Natur). (9/22-23)
  • Die Natur nimmt ihn so in den Bann, dass er nicht mal die Gegend malen kann, sondern im Träumen verharrt. Er spürt die Gegenwart Gottes. (10/15)
  • Lieblingsplatz: Wahlheim, Gasthaus an den zwei Linden (14/1-13)

Lotte

Was erfährt man über Lotte?

16. & 19. Juni (2 Briefe/Kap.4/S.16-27):

  • Werther berichtet Wilhelm, dass er sich verliebt hat. (16/2-3)
  • Er berichtet, dass er die Tochter des bereits erwähnten Amtmanns S. bei einem Tanzabend kennengelernt hat: Charlotte S. (17/12)
  • „schöne junge Frau“ (17/13)
  • „Wie ich mich während des Gesprächs an ihren schwarzen Augen erfreute! Wie die lebendigen Lippen und die frischen munteren Wangen meine ganze Seele anzogen.“ (21/10-12)
  • „schon vergeben“ (17/19); mit Albert „so gut wie verlobt“ (23/32)
  • 8 Geschwister von 2-11 Jahren
  • „so viel Klugheit in allem, was sie sagte“ (20/22)
  • Sie ist sehr belesen (Romane, Gedichte)
  • Ihr „geht nichts übers Tanzen“ (21/7): „sie ist so mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dabei, ihr ganzer Körper ist Harmonie“. (21/27-28)

Albert

Was erfahren wir über Albert?

Kapitel 7: Briefe vom 30. Juli, 10. & 12. August

  • „Ein braver lieber Mann, dem man gut sein muss.“ (37/11-12)
  • Er ist [Werther] gutgesinnt„. (37/19)
  • In seiner äußerlichen Gelassenheit unterscheidet er sich stark von Werther, der einen unruhigen Charakter hat. (37/23-25)
  • Albert ist ehrlich und bringt Werter eine „herzliche Freundschaft“ entgegen. Nach Lotte ist Werther im „das Liesbste auf der Welt“. (38/13-15)
  • Lottes Mutter bat ihn auf dem Sterbebett, Lotte zu beschützen. (38/20)
  • „Albert ist der beste Mensch der Welt.“ (39/2)

Selbstmordgedanken

In welchen Kapiteln wird man das erste Mal auf Werthers Auseinandersetzung mit dem Selbstmord aufmerksam?

In Kapitel 5 (Brief vom 16. Juli) erfahren wir, dass Lottes Musik Werther berührt/besänftigt:

  • Es scheint so, dass dies seine Stimmung bessert: „Und bei welcher Gelegenheit sie Musik macht: oft dann, wenn ich mir gerade eine Kugel durch den Kopf jegen möchte! Das traurige Durcheinander in mir zerstreut sich, und ich atme wieder auf.“ (32/8-11)

In Kapitel 7 (Brief vom 12.August) berichtet Werther von einem Treffen mit Albert, bei dem diese das Thema diskutieren:

  • „Ich kam auf einen dummen Gedanken, und mit einer plötzlichen Handbewegung drückte ich mir die Mündung der Pistole übers rechte Auge an die Stirn.“ (40/9-11)
  • Albert reagiert entsetzt: „Was soll das? […] Ich kann mir nicht vorstellen, wei ein Mensch so dumm sein kann, sich zu erschießen“. (40/15-17) Er ist der Meinung, dass „bestimmte Handlungen falsch sind, aus welchem Grund auch immer sie geschehen,“ (40/21-23) und führt weiter aus: „Selbstmord ist nichts anderes als eine Schwäche. Denn natürlich ist es leichter, zu sterben, als ein qualvolles Leben tapfer zu ertragen.“ (40/31-33)
  • Werther entgegnet: „Die menschliche Natur […] hat ihre Genzen. Sie kann Leid und Schmerzen bis zu einem gewissen Grad ertragen und geht zugrunde, sobald der überstiegen ist.“ (41/4-7)
  • Er versucht dies anschließend folgendermaßen zu begründen: „Der Mensch ist Mensch, und das bisschen Verstand, das einer haben mag, bedeutet nichts, wenn die Leidenschaft wütet und der Mensch an seine Grenzen stößt.“ (42/11-14)

Ergebnis des Gesprächs/Rückschlüsse auf Werthers Haltung/Gedanken zum Selbstmord:

  • Bereits im Brief vom 16. Juli ist zu lesen, dass Werther Selbstmordgedanken hat.
  • Der Brief lässt allerdings keine Rückschlüsse darauf zu, wie ernst diese Gedanken sind.
  • Dort führt er lediglich aus, dass es Lottes Musik bewerkstelligt, dass (seine) Selbstmordgedanken verschwinden, sich das „traurige Durcheinander [in seinem Kopf] zerstreut“ und er wieder aufatmen kann. (32/10-11)
  • Werther scheint dem Selbstmord nicht so ablehnend gegenüber zu stehen wie Albert, der keinen Grund als Rechtfertigung für Selbstmord anerkennt.
  • Werther verweist darauf, dass es „auch einige Ausnahmen“ (40/26) gibt, benennt diese aber nicht konkret.
  • Er scheint der Meinung zu sein, dass an einem bestimmten Punkt die Leidenfähigkeit eines Menschen überschritten ist. Danach geht ein Mensch zugrunde. (41/4ff.)
  • Seine Argumentation gipfelt anschließend darin, dass an diesem Punkt, der Verstand des Menschen den Selbstmrd nicht mehr abwenden kann, weil die „Leidenschaft wütet“. (42/13)
  • Im Grunde versucht er dadurch den Selbstmord mit Unzurechnungsfähigkeit zu rechtfertigen.

Links

Videos

Die Leiden des jungen Werther to go (Goethe in 10 Minuten) - aus Sommers Weltliteratur to go

Chantales Klassiker: Goethes Leiden des jungen Werther

Die Leiden des jungen Werther - Videopodcast

Die Leiden des jungen Werther - Playmobilfilm

Permalink die_leiden_des_jungen_werther.1456314824.txt.gz · Zuletzt geändert: 2016/02/24 12:53 von sz

oeffentlich